Tod eines Handlungsreisenden

Bretter, die die
Welt bedeuten

Die Staatstheater Stuttgart sind das größte Drei-Sparten-Theater der Welt. Hier zeigen Oper, Ballett und Schauspiel auf den Brettern, die für die Künstler und die begeisterten Zuschauer die Welt bedeuten, ihr Können.

Mit dem „Neuen Lusthaus“ als Bühne des Württembergischen Hofes reicht die Geschichte der Oper in Stuttgart bis in das 17. Jahrhundert zurück. Der Renaissancebau am Schlossplatz wurde 1902 bei einem Brand zerstört. Nur die Freitreppe, die noch heute im Mittleren Schlossgarten zu sehen ist, blieb erhalten. Die neuen Königlichen Hoftheater wurden 1909 bis 1912 von dem Münchner Architekten Max Littmann als Doppeltheater mit Opern- und Schauspielhaus neu erbaut. Eine der ersten Aufführungen, die nach der Einweihung stattfand, war die Uraufführung von Richard Strauss‘ „Ariadne auf Naxos“, dirigiert vom Komponisten selbst. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb nur das mit klassizistischen Säulen geschmückte Große Haus für die Oper Stuttgart und das Stuttgarter Ballett erhalten.

Das Kleine Haus wurde vollständig zerstört und 1959 bis 1962 durch einen Neubau von Hans Volkart ersetzt. Das Große Haus wurde 1956 modernisiert und 1983/84 wieder in die ursprüngliche Form zurückversetzt. 2001 wurden die Gebäude in Opernhaus und Schauspielhaus umbenannt. Vom Schauspiel Stuttgart gehen wichtige Impulse für die deutsche Theaterszene aus. Es gehört zu den wichtigsten und renommiertesten Theatern in der Bundesrepublik.

Bereits siebenmal (1994, 1998, 1999, 2000, 2002, 2006 und 2016) wurde die Staatsoper Stuttgart, mit dem Opernhaus im Schlossgarten, für ihre herausragende Gesamtleistung mit dem begehrten Kritikerpreis „Opernhaus des Jahres“ gekürt.

Auch der Staatsopernchor ist preisgekrönt. Neunmal wurde er „Opernchor des Jahres“. Er zählt zu den ältesten Opernchören in Deutschland und zu den besten Chören des europäischen Musiktheaters.

Das Staatsorchester Stuttgart ist das Hausorchester der Staatstheater Stuttgart. Mit seiner nunmehr 425-jährigen Geschichte zählt es zu den ältesten und traditionsreichsten Klangkörpern Deutschlands. Das 2002 als „Orchester des Jahres“ ausgezeichnete Staatsorchester begleitet über 250 Opern- und Ballettvorstellungen pro Spielzeit. Darüber hinaus präsentiert es in bis zu 50 zusätzlichen Veranstaltungen im Opernhaus und in der Stuttgarter Liederhalle dem Publikum Sinfonie- und Kammerkonzerte, kostenlose Lunch-Konzerte und Sitzkissenkonzerte für die Jüngsten und ist als Patenorchester des Landesjugendorchesters Baden-Württemberg aktiv.

Seit 50 Jahren tanzt das Stuttgarter Ballett an der Weltspitze. Mit über 60 Tänzern aus mehr als 20 Nationen und Gastspieleinladungen in aller Welt ist die Compagnie von der internationalen Ballettbühne nicht mehr wegzudenken. Das sehr breit gefächerte Repertoire begeistert sowohl Liebhaber des klassischen Balletts als auch Anhänger des zeitgenössischen Tanzes. Ballett hat in Stuttgart eine traditionsreiche Geschichte, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Im Jahr 1961 begann mit der Berufung des Choreographen John Cranko (1927–1973) zum Ballettdirektor eine neue Ära. Mit drei legendären Neuschöpfungen wurde Cranko zum genialen Erneuerer des Genres Handlungsballett: Romeo und Julia, Onegin und Der Widerspenstigen Zähmung. Beim ersten USA-Gastspiel des Stuttgarter Balletts im Jahr 1969 prägten amerikanische Kritiker den Begriff vom „Stuttgarter Ballettwunder“. Von 1976 bis 1996 leitete die große Ballerina Marcia Haydée die Compagnie. Reid Anderson, ehemals Solist unter Cranko, schreibt seit 1996 als Ballettintendant die Erfolgsgeschichte der Compagnie fort: Mit einem Spielplan, der sowohl der jüngeren Choreographen-Generation einen großen Stellenwert einräumt als auch das reiche Cranko-Erbe pflegt.

Staatstheater Stuttgart
Staatstheater Stuttgart
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