Vielfalt des Landes im Glas – gesunde Böden und mildes Klima lassen Trauben wachsen und reifen

Eigentümer des Weingutes ist Carl Herzog von Württemberg. Er ist seit 1975 Oberhaupt des Hauses Württemberg und folgte seinem Vater nach dessen Tode als Chef des Hauses und des Familienunternehmens „Hofkammer des ­Hauses Württemberg“. Außer dem Weingut ­verwaltet die Hofkammer des Hauses Württemberg Immobilien, Forst- und Landwirtschaft.

„Wir müssen aber auch immer schauen, wie wir den Betrieb in die Zukunft bringen“, erzählt Michael Herzog von Württemberg. Deshalb wurden zusätzlich zu den Traditionsrebsorten auch neue Rebsorten angepflanzt; unter anderen der Merlot, Cabernet und Syrah. Der König unter den roten Rebsorten ist der Spätburgunder. Der qualitativ hochwertige Rotwein stellt sehr hohe Ansprüche an Lage und Mikroklima; ein spezieller Wein mit komplexen Aromen. Ausgebaut hat er eine purpurrote Farbe, und sein Bukett kann mit körperreich umschrieben werden. „Die Geschmäcker der Weinkunden verändern sich. Ein wenig hat das auch mit Trendforschung zu tun“, erzählt Michael Herzog von Württemberg. Was aber bleibt, ist der Anspruch, „high quality“ zu liefern: hochwertigste deutsche Weine mit expressivem Lagencharakter und besonderem Reifepotenzial.

Ein Prozess der Reife,
Tradition und Moderne für Wein,
der nach Leben schmeckt

„Unsere Weine sind Meisterwerke aus den besten Lagen Württembergs, geprägt von einer Tradition, die Zeit, Geduld und Können verbindet. Die Mitgliedschaft im VDP verpflichtet uns dazu, den höchsten Ansprüchen gerecht zu werden“, erklärt der Herzog. Das Weingut ist seit 1986 Mitglied im VDP (Verband der Prädikatsweingüter e.V.). Der Traubenadler auf jeder Flasche ist das Erkennungszeichen und bürgt für die hohe Qualität seiner Erzeugnisse.

Die Geschichte des Weins ist so alt wie die Menschheit selbst – oder vielleicht sogar noch älter. Schließlich ist hier die Rede vom „Getränk der Götter“. Sowohl die Römer als auch die Griechen hatten mit Bacchus und Dionysos Götter des Weins, denen sie huldigten. Auch in anderen Kulturen finden sich mit schöner Regelmäßigkeit Hinweise, dass Wein eine bedeutende Rolle spielte. Dies zeigt auch, dass Wein häufig als Grabbeigabe verwendet wurde und er symbolisch als das im Kampf gegen die Götter vergossene Blut angesehen wurde.

Weinberghäusle im Käsberg

Doch selbst diese uralte Geschichte braucht neue, respektive modernere Behandlungsmethoden. „Früher hat der Winzer den Wetterbericht in der Zeitung gelesen“, erinnert sich der Herzog, „heute kann er ihn jederzeit und an jedem Ort digital abrufen.“ Michael Herzog von Württemberg kann bei der Pflege der Weinberge auf ein engagiertes Team von sieben Mitarbeitenden zurückgreifen. Flache Hierarchien, eine Kommunikation auf horizontaler Ebene und kurze Entscheidungswege zeichnen die moderne Organisationsstruktur des heutigen Weingutes aus. „Wir haben ein familiäres Klima und lieben das, was wir tun.“ Etwa 250.000 Flaschen werden pro Jahr produziert.

Das Streben nach Harmonie im Einklang von Natur und Technik im Weinberg sowie im Weinkeller und die Verbindung von alten Traditionen und neuem Wissen ist das Erfolgsrezept des herzoglichen Weinguts. Hinzu kommt ein gekonntes Fingerspitzen­gefühl bei der Verarbeitung der gekelterten Trauben. Im Barrique-Keller lagern 60 Eichenholzfässer mit einem Volumen von je 225 Litern. Ein rustikales und doch feines Ambiente. Denn die große geklinkerte Wand im Hintergrund erinnert an die ehrwürdigen Trockenmauern im Weinberg. Hier hängt auch das Wappen der Herzöge von Württemberg: drei Hirschstangen unter der Königskrone. Eingerahmt vom Lorbeer- und Eichenzweig. Lorbeer steht für Zukunft und Aktuelles, die Eiche für Beständigkeit.

Schloss Monrepos bei Ludwigsburg

Barrique-Fässer, Weingut Herzog von Württemberg

Der Herzog zeigt auf die Fässer: „Unsere Barrique-Fässer stammen zum größten Teil aus feinstem schwäbischen Eichenholz. Dieses wird von unserem Förster im eigenen Forst (Pfahlhof bei Ilsfeld, Anm. d. Red.) sorgfältig ausgesucht. Die geschlagenen Eichenstämme sind ungefähr 150 bis 200 Jahre alt. Sie werden drei Jahre lang getrocknet. Erst dann können sie – übrigens in Burgund – zu Barrique-Fässern verarbeitet werden.“

Ein Sieg des jungen Lebens über alte Konventionen. So wird der Besucher in einer hellen Vinothek empfangen. Die Weine werden gekonnt beleuchtet in stylishen Kuben präsentiert, und am Bildschirm laufen Videobotschaften zur Einstimmung für den Besucher. Die Wände sind schlicht weiß und heben sich kontrastreich von der gemaserten Eichentheke ab. Hier lässt sich stilvoll degustieren. „Wein ist Lebensart, Bewahrung der Kulturlandschaft und Heimat. Wein ist Leben.“

INFO

Weingut Herzog von Württemberg

Das Weingut Herzog von Württemberg verfügt über 40 Hektar Rebfläche im Anbaugebiet Württemberg. Auf nahezu 23 Hektar werden bevorzugt weiße Sorten wie Riesling, Traminer, Silvaner und Weißburgunder
angebaut, auf etwa 17 Hektar kultivieren, wachsen und reifen Trollinger, Lemberger, Spätburgunder und Zweigelt.

Die Produkte des herzoglichen Weingutes tragen klingende Namen:

  • Eilfingerberg, Maulbronn (Riesling, Weißburgunder, Lemberger, Silvaner)
  • Brotwasser, Stetten (Riesling)
  • Käsberg, Maulbronn (Spätburgunder, Trollinger)
  • Mönchberg, Untertürkheim (Lemberger, Spätburgunder)

Weingut Herzog von Württemberg
Schloss Monrepos 9
71634 Ludwigsburg
+49 7141 221 060
weingut@hofkammer.de