Le Corbusier-Haus in der Weißenhofsiedlung Stuttgart
<p class="ez3"><strong>Le Corbusier-Haus in der Weißenhofsiedlung</strong></p><!-- [et_pb_line_break_holder] -->

Sichtbare Zeichen für das Bauen,
Leben und Arbeiten der Zukunft setzen

Eine Internationale Bauausstellung (IBA) in der Region Stuttgart hat das Potenzial, ein internationales Schaufenster für Architektur, Ingenieurbaukunst und Baukultur aus Baden-Württemberg zu werden. Wenn es gelingt, Lösungsansätze – auch provokante Lösungsansätze – für die Gestaltung der Region Stuttgart in den Bereichen bezahlbarer Wohnraum, Mobilität, Nachhaltigkeit, Verbindung von Wohnen, Arbeit und Freizeit zu erproben und umzusetzen, dann haben wir zugleich Antworten auf Probleme gefunden, die weltweit alle großstädtischen Ballungsräume herausfordern.

Die Region Stuttgart wird zur Modellregion für industriell geprägte Stadtregionen. Lösungen und Produkte, die hier umgesetzt werden, können in andere Stadtregionen exportiert werden. Eine Internationale Bauausstellung dürfte auch in der Region Stuttgart selbst erhebliche Investitionen auslösen. Zum Vergleich: Bei der IBA Emscher Park wurden fünf Milliarden DM investiert.

Die Region Stuttgart ist die erfolgreichste Industrieregion Deutschlands, aber tiefgreifende dynamische Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft stehen an, denen sich die Region stellen muss. Viele haben die Bilder ehemals prosperierender nordamerikanischer Automobilstädte vor Augen, die den Wandel verpasst haben. Die Region Stuttgart ist davon weit entfernt, aber es gibt keine Gewähr und keinen Automatismus dafür, dass sie auch in zehn oder 20 Jahren eine wirtschaftliche Spitzenposition einnehmen wird. Die Region Stuttgart droht Opfer ihres eigenen Erfolgs zu werden: Wachstumsdruck und Mangel an bezahlbarem Wohnraum, demografischer Wandel und Zuwanderung, Strukturwandel in der Industrie, Klimawandel und Landschaftsschutz, Mobilitätswandel, neue An-
forderungen an urbanes Grün und städtische Freiräume sowie die Rückgewinnung des öffentlichen Raums. Das sind Herausforderungen und Aufgaben, die sich vielfach nur im regionalen Schulterschluss bewältigen lassen.

„Die IBA soll uns neue Wohnformen aufzeigen: verdichtet, mit hoher Freiraumqualität, Wohnen nahe bei den Arbeitsplätzen und Mobilitätsangeboten. Eine regionale IBA ist aber auch interkommunale Raumordnung.“

Thomas S. Bopp,
Vorsitzender Verband Region Stuttgart

Deshalb sollen neue Formen der interkommunalen und regionalen Kooperation gefunden werden. Die geplante IBA 2027 StadtRegion Stuttgart bezieht sich nicht wie die IBA Emscher Park auf Probleme wie Schrumpfung oder De-Industrialisierung, sondern auf den zukunftsweisenden Umbau und die Weiterentwicklung einer prosperierenden Industriestruktur. Diese steht einerseits unter globalem Wettbewerbsdruck und muss andererseits den Bedürfnissen der Menschen, die hier heute und zukünftig leben, sowie den Anforderungen des Umwelt- und Klimaschutzes gerecht werden. Kern einer IBA in der Region Stuttgart ist deshalb ein „präventiver Strukturwandel“.