Hofquartier Stuttgart Stadtenwicklung

Das neue Hofquartier im Stuttgarter Süden

„Wir müssen ressourcenschonend und ökologisch bauen.“

Antonius Kirsch,
BPD Niederlassungsleiter, Stuttgart

 

 

Auf einem Gelände an der Sigmaringer Straße zwischen Degerloch und Möhringen gelegen, wird in den nächsten Jahren ein Quartier mit 175 Wohnungen entstehen. Auch wird hier die Feuerwache 5, Filderwache genannt, ihren neuen Standort bekommen, und der IT-Dienstleister AEB wird mit über 400 Mitarbeitern seinen neu erbauten Unternehmenssitz hierher verlegen.

Über 100 Jahre hatte an dieser Stelle in Möhringen der Armaturenhersteller HANSA seinen Unternehmens- und Produktionssitz, welcher mit 47.000 m² die Größe von etwa sechs Fußballfeldern umfasste. 2012 wurde das gesamte Firmengrundstück verkauft.

Das gesamte HANSA-Grundstück war 2012 von dem Immobilienentwickler BPD, Niederlassung Stuttgart, gekauft worden. Die BPD Immobilienentwicklung GmbH ist einer der größten Gebietsentwickler in Europa und hat in enger Abstimmung mit der Stadt Stuttgart das Konzept für das Areal erarbeitet. Auf Basis eines Architektenwettbewerbes entwickelte die BPD den Bebauungsplan für die Wohnhäuser. Gemäß dem Stuttgarter Innenentwicklungsmodell entsteht eine Mischung aus gefördertem und frei finanziertem Wohnungsbau. Der bis dahin gültige Bebauungsplan, der das Gebiet als reines Industriegebiet auswies, wurde geändert. Nach neuer Planungsrechtschaffung errichtete die BPD das moderne ­HANSA-Verwaltungsgebäude, in dem der ehemalige Eigentümer des Geländes als Mieter bereits eingezogen ist und so mit seinem traditionsreichen Standort verbunden bleibt.

Das an diesem Standort neu entstehende Wohngebiet knüpft an die bestehende Wege- und Grünflächenstruktur an und ordnet die Gebäude so zueinander an, dass vielfältige Blickbeziehungen in die umgebenden Grünflächen entstehen. Jede Wohnung verfügt über einen sonnenreichen Freibereich mit Bezug ins Grüne. An die Erdgeschosswohnungen schließen kleine private Gärten an. Das Quartier erhält einen luftigen und durchgrünten Charakter und ist für Fußgänger und Fahrradfahrer durchlässig.

Das Zentrum des Quartiers wird durch die „Grüne Mitte“ ge­bildet, ein grüner Quartiershof als städtisches Wohnzimmer. Dieser großzügige Freiraum vereint die Erschließungsfunktion mit einer hohen Aufenthaltsqualität und verleiht dem ­Quartier seine eindeutige Identität. Die Lage der Kindertagesstätte und des Gemeinschaftsraumes an den beiden Stirnseiten der ­„Grünen Mitte“ sind ein zusätzliches Angebot für die Be­wohner.

„Ein großzügiger grüner Quartiershof als städtisches Wohnzimmer gibt dem Stadtteil eine eigene Identität.“

Alexander Lange
Architekt, Ackermann + Raff,
Stuttgart

 

Das Hofquartier verfügt über eine hohe Außenraumqualität, da es autofrei und ruhig geplant wurde. Anwohner-Pkw werden direkt und störungsfrei in die Tiefgaragen geführt, Besucherstellplätze befinden sich außerhalb des Wohngebiets an der Sigmaringer Straße.

Vielfalt statt Monotonie ist bei diesem Entwurf die Gestaltungsmaxime. Das Angebot an Gebäudetypologien ist vielfältig, was sich ­idealerweise auch bei seinen zukünftigen Bewohnern widerspiegeln wird. Bei den zentral gelegenen Generationenhäusern sind in den unteren Geschossen Sondernutzungen vorgesehen, wie zum Beispiel die Kindertagesstätte. In den oberen Geschossen können je nach Wunsch Sonderwohnformen wie beispielsweise „Wohnen für Jung und Alt“ und Wohngemeinschaften für Senioren entstehen.

Die Generationenhäuser nehmen eine besondere Stellung im Quartier ein. Ihre Besonderheit wird nach außen in ihrer hochwertigen Klinkerfassade deutlich, im Inneren zeichnen sie sich dadurch aus, dass alle Wohnungen barrierefrei ausgeführt ­werden. Die Vielfalt der Grundrisse bietet für jeden Lebensabschnitt eine passende Wohnung.

„Das Hofquartier ermöglicht nachbarschaftliches Zusammenleben für Jung und Alt in Stadtnähe.“

Gabriele Mair
Geschäftsführerin, Prime Estate Partners,
Stuttgart

 

Im Süden und Norden des Quartierhofes grenzen unterschiedliche städtebauliche Strukturen an. Alle Wohnungen orientieren sich nach Süden bzw. Südwesten und werden dank großer Glasflächen gut besonnt. Der Wohnraum öffnet sich großzügig zu den vorgelagerten Balkonen und Terrassen. Die Gebäude sind mit Fußbodenheizung, Wohnraumlüftung und Fenstern mit Dreifachverglasung ausgestattet. So wird ein hohes Maß an Behaglichkeit erreicht.

Für das Quartier wurde ein zukunftsweisendes Energiekonzept entwickelt. Ziel ist ein CO2-neutrales Quartier. Alle Häuser werden als KfW-Effizienzhaus 55 mit einer kompakten Bauweise ausgeführt, sie verfügen über einer hohe Wärmedämmung, haben eine Dreifachverglasung, und Wärmebrücken werden weitestgehend minimiert.